Die Heilige Kommunion – Das Grösste, was man von einem Mann sagen kann, ist, dass er Gott liebt

Die Heilige Kommuion aus dem Gebetbuch (Männer im Gebet) meines Grossvaters. Der heilige Paulus mahnt sehr eindringlich, dass jeder der sich dem heiligen Mahle nähern will, sich wohl überlege, was er tut. Du sollst vor allem deinen Glauben an die tatsächliche Gegenwart Jesu Christi in dem Sakrament des Altares erneuern. Das Geheimnis dieser Gegenwart wird uns Gott erst in der Ewigkeit lösen. Aber der Glaube daran - ist die erste Grundhaltung der Seele zur heiligen Kommunion.

Ein Zweites ist die aufrichtige Bruderliebe. Niemand wage den grossen Schritt zum heiligen Mahl, der nicht in Frieden lebt mit seinen Mitmenschen. Man muss verzeihen können, wenn man zu dem geht, der uns schon so oft verzeihen musste.

Ein Drittes ist wahre Busse und aufrichtige Demut, keine schwere Sünde darf die Seele beflecken. Du würdest das Gericht Gottes auf dich herabrufen. Und wenn wir auch rein sind von Sünden, nie werden wir behaupten können, dass wir so heiliger Speise würdig sind. So wenig uns Menschenfurcht von der heiligen Kommunion abhalten darf, so wenig darf menschliche Rücksicht oder gar Heuchelei uns an die Kommunionbank führen.

Sehen, damit man uns sieht, und nicht gehen, weil man uns sieht, das ist nicht Männerart. Aber auf die Reinheit der Seele und auf gläubige Ehrfurcht vor dem Allerheiligen - darauf sieht Gott. Das ist dein hochzeitliches Gewand.

In dieser Haltung der Seele dürfen und sollen wir uns oft und regelmässig mit der Speise nähren, die uns das Leben gibt und die ewige Auferstehung sichert.

Kommunion Vorbereitung

Trinkst du des Herrn Blut und bringst keine Frucht,

So wirst du kräftiger als jener Baum verflucht.

Glaube

Nach deinem Wort, mein Heiland, glauben wir das Unfassbare, dass du selbst ein Brot bist für unsere Seele, eine Speise für die Unsterblichkeit. Das Brot, das du uns gegeben hast, ist dein Fleisch für das Leben der Welt. Wer dein Fleisch nicht ist und dein Blut nicht trinkt, hat das Leben nicht in sich.

Dein Wort ist Wahrheit. Es kann nicht trügen und nicht irren. Und so glaube ich es fest und immer, auch wenn ich es mit meinem Verstand nicht fassen kann. Das ist der Glaube, der mich hinführt zu dem Tische, wo das Brot des Lebens gereicht wird, wo du dich selbst hingibst, damit wir gerettet werden.

Hoffnung

"Wer mein Fleisch ist und mein Blut trinkt, der hat das Leben in sich, und er wird leben durch mich." - So viele Wünsche und Begehren beschäftigen mich den ganzen Tag! Und doch müsste nur ein Mensch und ein Verlangen in mir sein: Dich selbst in mir zu tragen. Wer dich besitzt, hat alles. Er hat das Leben, das einzig lebenswert ist. Dieses unbegreifliche Glück soll ich jetzt selbst erfahren. Du will als Heiland und Erlöser meiner Seele wirklich zu mir kommen.

Auf dich baue ich mein Leben und setze alle Hoffnung nur auf dich. Dann kann ich ewig nicht verloren sein. Dann kann mir nichts mehr schaden. Dann erst fange ich an zu leben, weil du das Leben meiner Seele bist.

Liebe

Von mir aus könnte ich nie den Mut haben, dich als Speise in meine Seele zu nehmen. Ich kann es nur, weil du selbst zu mir kommen willst. Solche Liebe kann ich nicht ohne Antwort lassen. Da du so viel für mich tust, will auch ich mein Bestes tun.

Lehre mich die wahre Liebe, o Jesus! Zeige mir, welch gewaltige Kraft sie ist. Lehre mich begreifen, dass ich durch die Liebe zu dir hinaufgehoben werde über alles, was niedrig und schlecht, was Sünde und Verfehlung ist, über die Erde mit ihrer Last und Verirrung. Das Grösste, was man von einem Menschen sagen kann, ist, dass er Gott liebt.

Mein schlechtes Gewissen müsste mir dieses Ziel unmöglich erscheinen lassen. Nur deswegen kann ich daran denken, weil du mich trotzdem rufst, weil deine Liebe unendlich ist und sich vor allem an die wendet, welche in Sünde und Seelennot sind. So nimm denn diese Reue an als Zeichen meiner guten Meinung! Nimm auch mein Versprechen an, dass ich alles tun will, in Liebe zu dir zu wachsen und Mann zu werden. Gib mir, o Herr, eine starke und opferbereite Liebe!

Die Armut der Seele

Zu eng ist das Haus meiner Seele, dass du darin Einkehr halten könntest: so mach du es weit! Baufällig ist es; stelle du es wieder her! Manche schadhafte Stelle daran wird dein Auge beleidigen; ich weiss und gestehe es. Aber wer sollte es reinigen? Oder zu wem anders als zu dir kann ich rufen; "Von meinen verborgenen Sünden reinige mich, o Herr, und vor den fremden bewahre deinen Knecht"?

Verlangen

Wohne, o Herr, in mir! Bis zu meinem Tod verlass mich nicht! Geh nicht weg von mir, deinem Knecht, dass ich auch bei dir sei in meinem Sterben und nach meinem Tod. Lass mich nicht allein! Wach mich allzeit fest, allzeit unentwegt, beschütze mich, dass ich Toter durch dich lebendig, ich Armer durch dich reich werde.

So werde ich mächtiger sein als alle Mächtigen der Welt, da ich dich in mir tragen darf. Denn du bist das Gute ganz und gar, du bist die ganze Schönheit, die ganze Seligkeit. Dich möge die ganze Welt anbeten mit dem Vater und dem Heiligen Geist in Ewigkeit. Amen.

Andere Kommuniongebete

Herr und Gott! Du bist unser Vater. Und als Vater sorgst du auch für das tägliche Brot deiner Kinder, wie es der leibliche Vater auf Erden tut. Doch dieser kann nur das Brot bieten, das ihm die Erde gibt. Du aber bietest uns als Speise eine Nahrung, die wahrhaft göttlich ist, unbegreiflich für unser Denken, doch nach deinem Wort tatsächlich und wirklich: deinen eigenen göttlichen Sohn.

Wer hätte je eine solche Gabe erdenken können! Kein Mensch hätte es gewagt. Selbst eine Mutter in ihrer grossen Liebe zu den Kindern könnte nie eine solche Liebe ahnen. Der heilige Leib und das kostbare Blut deines Sohnes sind in der Tat die Gaben, die du uns als Nahrung der Seele gibst.

Wenn du uns eine solche Speise schenkst, dann können wir auch ahnen, wie kostbar in deinen Augen unsere Seele ist. Du hast ihr in der Taufe deine Gnade geschenkt und in der heiligen Beicht alle Fehler genommen. Damit ist unsere Seele vor dir so herrlich und wunderbar, dass keine andere Speise für sie wertvoll genug ist als die heilige Kommunion. Wenn wir doch die nötige Ehrfurcht finden könnten, um zu diesem heiligen Tisch zu kommen!

Durch ein grosses Wunder ist das Brot in dein Leib Christi verwandelt worden. Das ist uns ein Zeichen, dass auch mit umgewandelt werden sollen. Aus unserem irdischen und vergänglichen Leben soll etwas Göttliches und Unvergängliches werden: ein Kind Gottes. So wunderbar der Menschengeist von Natur aus schon ist, so wolltest du ihn noch viel mehr erhöhen und mit der grössten Würde krönen: mit deiner Gnade, die uns aufnimmt in deine übernatürliche Gotteswelt.

So hoch ist das über allem menschlichen Begreifen, dass unsere Sinne versagen, dass sogar das Denken der grössten menschlichen Geister versagen muss. Da hilft uns nur der Glaube an dein Wort. Du hast es gesagt: "Mein Fleisch ist wahrhaft eine Speise und mein Blut ist wahrhaft ein Trank." Und dein Wort genügt uns. Wir glauben es.

Was du uns geben willst, himmlischer Vater, ist nicht irgendein Geschenk. Es ist Jesus Christus selbst als Gott und als Mensch. Dein göttlicher Sohn mit seinem ganzen göttlichen Reichtum. Er will sich uns wirklich hingeben, und zu eigen geben, ganz uns gehören.

Mit der ganzen Fülle des göttlichen Lebens, dass er seit aller Ewigkeit bei dir hat, will er eintreten in unser armes menschliches Leben, damit wir ganz aufgenommen werden in ihn. So wie er selbst gesagt hat, dass er gekommen sei, damit wir das Leben in aller Fülle haben: "Wie ich aus dem Vater lebe, so wird der, der mich isst, durch mich leben."

Wer kann das fassen! Wer kann auch nur ein wenig eindringen in ein so grosses Geheimnis! Staunend fallen wir auf die Knie nieder und bekennen: Wenn du, o Gott, so grosse Liebe zu uns hast, dann gib auch uns eine Liebe zu dir, eine grosse, starke und unverlierbare Liebe!

Gib, o Gott, dass alles, was wir tun und denken, einer so heiligen Speise würdig sei! Dass wir unser Leben nicht leichtsinnig verkaufen, wenn wir es mit einer solchen Speise genährt haben. Dass wir wenigstens jetzt das Beste tun, um würdig zur heiligen Kommunion zu kommen. Amen.

Nach der heiligen Kommunion

Die kurze Zeit, die wir mit unserem Herrn zusammen sein dürfen, ist überaus kostbar. Nützen wir sie gut aus! Nicht mit vielen Worten und krampfhafter Suche nach Gebeten wollen wir uns abmühen, sondern das Glück seiner Gegenwart spüren und in uns einströmen lassen. Dann wird er mit uns zu reden beginnen. Die folgenden Gebete sollen nur eine Anregung sein, eine Hilfe, wenn wir uns nicht leicht sammeln können.

Anbetung und Freude

Jesus Christus! Du bist der unermessliche grosse Gott, vor dem ich nur bin wie ein Stäubchen im Sonnenstrahl. Du gabst der ganzen Welt das Dasein, die Ordnung und das Leben. Und darin bin ich ein kleines, unscheinbares Geschöpf, das kommt und geht wie tausend andere. Und doch kommst du selbst zu mir! Kommst, um in mir Wohnung zu nehmen. Wie soll ich das je fassen? Nur der Glaube an deine grenzenlose Liebe zu den Menschen hilft mir, es zu verstehen.

Wir Menschen müssen dir schon sehr lieb sein, dass du vom Himmel herab wie eine Speise in unsere Seele kommst. So bete ich dich an, mein Herr und Gott! Ich staune vor dieser grossen Gnade, die mir jetzt geworden ist. Deine Liebe ist wahrhaft göttlich-gross!

Es gibt kein Glück, das grösser wäre, und das mich alles andere vergessen liesse: In mir selbst bist du, und ich darf dich in meiner eigenen Seele anbeten und verehren! Nimm meine armen Worte als Zeichen meiner Freude, meines Glücks und meiner demütigen Anbetung!

Dank

Wenn ich dir danke, dass du zu mir gekommen bist, dann erkenne ich, wie schwach solcher Dank gegen deine unbegreifliche Güte ist. Du liebst uns bis in den Tod. So wie du kann uns niemand erfreuen. Deine Weisheit hast du erschöpft, um uns deine Liebe zu zeigen, deine Allmacht hast du aufgewendet, um dieses gewaltige Wunder zu wirken.

Mit deinem eigenen Fleisch und Blut nährst und stärkst du uns. Wir müssten herzlose Menschen sein, wenn wir dich zum Dank nicht mit jeder Faser unseres Wesens lieben würden.

Ich möchte dir diese Liebe zeigen, nicht nur mit Beten, sondern vor allem mit der Tat. Ich möchte dich jetzt hinaustragen in mein tägliches Leben, in meine Familie und in meinen Beruf. Und da soll mein Dank darin bestehen, dass alles dir zur Ehre, dir zulieb und nach deinem göttlichen Willen geschieht.

Daran sollst du erkennen, wie ich dich liebe, dass auch ich mein Leben dir hingebe, wie du dein Leben für mich geopfert hast.

Bitte

Viele grosse Bitten bringe ich vor dich. Vor allem die eine, dass du nicht auf meine Fehler und Sünden siehst. Nimm alles von mir, das mich hindert zu dir! Reinige meine Seele von allem, was dir zuwider ist. Gib mir alles, was mich fördert zu dir! Auch wenn ich es unter grossen Opfern erkaufen muss, auch wenn ich auf vieles verzichten muss: Wenn du mich nur nicht mehr verlassen musst! Wenn ich dich habe, dann habe ich ja alles.

Nimm meinen Willen und meinen Verstand ganz in deinen Dienst. Alle meine Fähigkeiten und Kräfte, meine Talente und mein Gedächtnis. Dir soll alles dienen, nimm es gütig an! Nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen dir!

So brauche ich nicht um weitere Dinge zu bitten. Wenn ich dich habe, dann habe ich alles für mich selbst, für meine Familie, meine Arbeit, und was ich sonst brauche. Nur noch eines möchte ich von dir: Dass du alle Menschen so glücklich machest. Dass alle deine grosse Liebe erkennen und sich ihr ganz ergeben. Amen.

Andere Gebete nach der heiligen Kommunion

Jesus Christus, Sohn Gottes! Du gibst in dieser wunderbaren Speise das nämliche Brot der Seele für so viele verschiedene Menschen. Alle finden sich ein zum gemeinsamen Mahl, trotzdem Sprache und Heimat, Stand und Beruf, Gesinnung und Denkart uns so sehr voneinander trennen. Damit willst du uns zeigen, dass über alle Verschiedenheit und Trennung für alle Menschen doch eine grosse Einigung möglich ist und wirklich werden muss: die Einigung in dir, unserem Erlöser und Herrn.

So wie du für alle Menschen gestorben bist, so gibst du dich allen zur Speise, welche an dich glauben und in der Taufe deine Kinder geworden sind. Und so schaffst du das, was uns unmöglich scheint: den wahren Frieden unter den Menschen, die guten Willens sind.

In der heiligen Beicht gabst du unserer Seele den Frieden. In der heiligen Kommunion versöhnst du die Menschen untereinander. Wer könnte sich noch Feind sein, wenn du unser gemeinsamer Freund bist? Wer könnte noch getrennt sein, wenn du uns verbindest?

Versöhne und verbinde alle Menschen: Meister und Arbeiter, Arme und Reiche, Rassen und Nationen, alle Entzweiten und Streitenden. Mache diese Gemeinschaft stark und unzerreissbar, damit nicht der Geist des Bösen in sie fahre. Alle, die du mit deinem heiligen Leib genährt hast, sollen als deine Brüder auch untereinander wirklich Brüder sein.

Unser Leben soll in uns erstehen und immer mächtiger werden und wirken. Du selbst willst in uns Gestalt annehmen, durch uns reden und handeln, uns ganz besitzen. Bewirke das, was wir nicht fertigbringen: Dass alle Schlechtigkeit und alle Schwäche aus uns vertrieben werde, dass in dir starke, innerlich gesunde und kraftvolle Menschen werden.

Dann werden wir nicht nur mit diesem Leben fertig, sondern wir meistern es und sind unsern Mitmenschen Boten des grossen Glücks durch unser Beispiel und Leben. In dir und mit dir vermögen wir alles. Amen.

Ablassgebet

Kniend vor einem Kreuzbild zu beten.

Siehe, o gütiger und mildreicher Jesus, vor deinem Angesicht werfe ich mich auf die Knie nieder und bitte und beschwöre dich mit der grössten Inbrunst meiner Seele: Präge meinem Herzen ein den lebendigen Geist des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe, eine wahre Reue über meine Sünden und den festen Willen, mich zu bessern.

Mit innigem Mitleid und tiefem Schmerz betrachte ich deine fünf Wunden und bedenke dabei, was der Prophet David von dir, o guter Jesus, geweissagt hat: "Sie haben meine Hände und Füsse durchbohrt, sie haben alle meine Gebeine gezählt."

Vater unser. Gegrüsst seist du, Maria.

Ehre sei dem Vater.

Das Bruderklausen Gebet

Mein Herr und mein Gott, nimm alles von mir, was mich hindert zu dir.

Mein Herr und mein Gott, gib alles mir, was mich fördert zu dir.

Mein Herr und mein Gott, nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen dir. Amen.