Benediktiner Kloster Einsiedeln – Maria, unsere Mutter – Schwarze Madonna
Das Kloster Einsiedeln ist ein Benediktinerkloster und berühmt für die Schwarze Madonna. Die Abtei ist der grösste Wallfahrtsort der Schweiz und liegt auf dem Jakobsweg.
Benediktiner Bruder Meinrad - Ursprung des Kloster Einsiedeln
Im Jahr 828 zog sich der Benediktiner Meinrad vom Kloster Reichenau als Einsiedler auf den Etzelpass zurück. An einem abgelegenen Ort baute er sich 835 eine neue Klause mit einer kleinen Kapelle. Dieser Ort lag etwas südlicher, mitten im Finstern Wald. Der Legende nach wurde Meinrad dort von Menschen aufgesucht, welche seinen Rat und Trost erbaten und ihm dafür Gaben überliessen.
Am 21. Januar 861 soll er von Landstreichern überfallen und ermordet worden sein. Daraufhin sollen zwei Raben die Mörder verfolgt und vor Gericht geführt haben, wo sie unter dem Vorsitz des Grafen Adalbert des Erlauchten zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt wurden. Aus diesem Grund sind auf den Wappen von Kloster und Dorf Einsiedeln zwei Raben abgebildet.
Meinradszelle
Seine Leiche wurde auf der Reichenau bestattet, das Herz auf dem Etzel begraben. Über 40 Jahre später wurde die Meinradszelle wieder zum Anziehungspunkt für Einsiedler. Unter ihnen war auch Benno, der kurze Zeit Bischof von Metz war. Sie liessen sich 906 bei der Zelle nieder und machten die Gegend urbar.
934 wurden die Einsiedler durch Eberhard, einen Dompropst aus Strassburg, zu einer Gemeinschaft zusammengefasst, der er die Regel des heiligen Benedikt gab. Eberhard, der erste Abt, verfügte über Eigenleute, welche die erste Bevölkerung des Hochtals bildeten. Die Gründung des Stifts wurde am 27. Oktober 947 durch König Otto I. bestätigt und ging mit einer üblichen Schenkung von Land einher. Zur Schenkung Ottos I. gehörte auch die Insel Ufenau, die zu diesem Zeitpunkt dem Damenstift Säckingen gehörte.
Das Damenstift wurde dafür mit anderen Besitzungen entschädigt. Das Stift Einsiedeln erhielt ausserdem die freie Abtwahl und Immunität. Im Jahr 948 wurde die erste Abteikirche zu Ehren Marias und des heiligen Mauritius geweiht. Unter den ersten Äbten entwickelte sich die Einsiedler Mönchsgemeinschaft zu einem weitherum als vorbildlich bekannten Benediktinerkloster. Dafür spricht die Tatsache, dass zahlreiche Mönche als Äbte in andere Klöster oder auf Bischofsstühle gerufen werden. (Wikipedia)
Dem Grafen Berchthold wird das lang ersehnte Kind geboren. Der Graf soll in der Nähe von Rottenburg am Neckar gewohnt haben.
Graf Berchthold bringt seinen Sohn Meinrad auf die Insel Reichenau. Dort erhält er seine Ausbildung.
Meinrad wird Schulmeister und unterricht die jungen Schüler.
Meinrad rudert mit seinen Schülern auf dem Zürichsee. Vom Boot aus sieht er die Stelle, wo er seine Zelle bauen will.
Seine Schüler fischen an dem Bach, an dem Meinrad seine Zelle bauen wird.
Meinrad zieht sich weiter in den Finsteren Wald zurück und nimmt dorthin ein Nest mit zwei jungen Raben mit, die ihn bis zu seinem Tod begleiten werden.
Meinrad baut eine Kapelle zu Ehren unserer Lieben Frau im Finsteren Wald.
Meinrad gibt armen Pilgern Brot und Wein.
Meinrad gibt seinen Mördern in seiner Zelle zu essen und Trinken. Die beiden Raben Meinrads ahnen böses.
Zwei Räuber mit Namen Richard und Peter, die Meinrad für Pilger hält, überfallen den Einsiedler und schlagen ihn mit Knüppeln tot.
Die zwei Raben Meinrads verfolgen die Räuber bis nach Zürich, wo sie erkannt werden.
Dort werden Richard und Peter gefasst und zum Tod durch Rädern und Verbrennen verurteilt.
Die Leiche Meinrads wird auf einen Ochsenkarren über den Etzel gezogen, wo seine erste Kapelle steht.
Die Zelle Meinrads und die Kapelle Unserer Lieben Frau zerfallen, da niemand mehr dort wohnt.
Ein Engel fordert Eberhard von Strassburg auf, an die Stelle im Finsteren Wald zu gehen, wo die zerfallene Kapelle Meinrads steht.
Eberhard von Strassburg und Gregor, ein Angelsache, bauen gemeinsam die Kapelle Meinrads wieder auf.
Christus selber weiht, begleitet von einem Engelchor, in der Nacht die neu erbaute Kapelle, bevor am nächsten Morgen die Weihe durch den anwesenden Bischof Konrad von Konstanz vollzogen werden kann (Engelweihe).
Papst Leo VIII. und Kaiser Otto I. bestätigen die Echtheit der Engelweihe mit einer Urkunde, die sie Bischof Konrad von Konstanz übergeben. Diese Bestätigung ist wegen der Wallfahrt von grosser Bedeutung.
Der Kreuzweg beim Kloster Einsiedeln
Die Darstellung der einzelnen Kreuzwegstationen – zuweilen auch Fussfallstationen genannt, weil die Beter an jeder Station niederknien – erfolgt als Skulpturengruppe. Kreuzwege können als Freilandkreuzweg, meist an einem Hang, ausgebildet sein und entsprechen hinsichtlich Lage und Entfernung ihrer Stationen im Idealfall den Verhältnissen in Jerusalem.
1. Station: Verurteilung
Jesus wird unschuldig verurteilt. Pilatus fragt ihn: "Was hast du getan?" Jesus antwortet: "Ich bin in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört meine Stimme."
"Hinweg ans Kreuz mit ihm!", ruft die Menge. Warum? Weil man diese Wahrheit nicht ertragen kann, weil man ihr ausweichen will? Weil sie uns zu Veränderungen im Leben aufruft? Weil sie wunde Punkte aufdeckt? Warum wird oft so schnell beurteilt und verurteilt?
2. Station: Tragen und Ertragen
Jesus wird der Querbalken aufgeladen, an dem er gekreuzigt werden soll. Ohne sich zu wehren, trägt er ihn wie die beiden anderen Angeklagten. Erinnert uns das nicht an seine frühere rätselhafte Botschaft: "Wer mein Jünger sein will, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach."
Diese Worte klingen hart, sie laden nicht auf einen einfachen Weg ein. Die Aussage ist jedoch deutlich: Jesus trägt seine Last bis zum letzten Schritt. Er akzeptiert seinen Weg, den er als seine Aufgabe versteht, auch wenn er noch so schwer ist. Die Heilige Schrift sagt uns, dass er auch uns trägt, damit wir unsere Bürden tragen und ertragen können.
3. Station: Fallen
Ein Gefolterter mit einer so schweren Bürde! Besitzt er übermenschliche Kräfte? Jesus fällt hin, der Balken ist erdrückend. "Jesus war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein, sondern er wurde den Menschen gleich."
Jesu Hinfallen können wir als Zeichen seiner Solidarität mit uns Menschen verstehen. Wir stolpern und fallen oft im Leben. Jesus offenbart in diesem Geschehen, wie er mit den Schwachen fühlt, das Hinfallen, Durchfallen, Abfallen kennt. Wenn wir fallen, ist er uns nahe.
4. Station: Mitfühlen
Maria, die Mutter Jesu, ist von Mitgefühl ergriffen. Sie zieht sich in dieser Not nicht zurück, sondern zeigt ihrem Sohn, dass sie in allem zu ihm hält und mit ihrer Liebe bei ihm ist. Sie weicht nicht von seiner Seite, weicht dem sichtbaren Schmerz nicht aus, begleitet ihn und bleibt gegenwärtig.
Leidet nicht auch heute noch das Mütterliche in uns und um uns, wenn Schweres uns bedrängt? So, wie Maria ihren Sohn nicht alleine liess in seiner schwersten Stunde, so sind auch wir nicht alleingelassen im Schmerz. Die bedingungslose Liebe, wie sie Maria verkörpert, ist gegenwärtig. Sie kann uns Kraftquell und Beispiel sein.
5. Station: Mittragen
Der Weg Jesu kreuzt sich mit dem Weg des überraschten Bauern Simon. Dieser ist vielleicht auf dem Weg nach Hause. Jetzt soll er einem "Verbrecher" den Balken nachtragen. Simon weiss nicht, wer dieser zum Tod Verurteilte ist. Fraglos trägt er ihm das schwere Holz.
Die Geschichte erzählt uns, dass Simon durch dieses Tragen verändert wurde. Wie werden wir verändert, wenn wir andere mit ihrer Last nicht alleine lassen? Wenn wir - ohne lange zu fragen - den Bedrängten zur Seite stehen? Wenn wir mittragen?
6. Station: Not Lindern
Die Menge folgt dem spektakulärem Schauspiel mit Spott, Gewalt, Grausamkeit und Neugier. Veronika, eine Frau am Weg, hat den Mut, aus der Masse auszubrechen. Sie reinigt und erfrischt das geschundene Antlitz Jesu.
Menschen der Tat und des Mutes, Menschen, welche die Not nicht nur wahrnehmen, sondern sie auch lindern, braucht es zu allen Zeiten. Es können ganz schlichte Handlungen sein, wie diejenige von Veronika. Hat uns nicht Jesu selber gesagt: "Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan."?
7. Station: Zusammenbrechen
Die Brutalität, die Ungerechtigkeit, die stets erdrückendere Last, der körperliche Schmerz lassen Jesus zusammenbrechen. Wir nahe ist uns Jesus in seiner Zerbrechlichkeit, Verwundbarkeit, Menschlichkeit...! Die Leute stehen herum, betroffen, unbeteiligt, neugierig, hilflos, wie Zuschauer bei einem Unfall.
Wir verhalten wir uns in solchen Situationen? Oft macht unsere Ratlosigkeit uns passiv. Zusammenbrüche - jeder Art, fremde und eigene - stellen vor die grundsätzliche Entscheidung, ob wir uns dem Schwachen zuwenden oder uns von ihm abwenden.
8. Station: Mitgefühl
Einige Frauen, welche Zeuginnen des Zusammenbruchs Jesu werden, sind im Innersten bewegt durch das Leid eines anderen, selbst, wenn dieser Andere ein Verbrecher wäre. Sie stellen ihn nicht in Frage, sie stellen auch keine Frage nach Schuld und Unschuld, sie sehen einfach den zerbrechlichen Menschen. Die vorherrschende Meinung der Mehrheit und Urteile haben sie nicht selbstgerecht und hart gemacht.
Ihre Unvoreingenommenheit und ihr Mitgefühl können auch heute ein Vorbild sein. Mögen wir den Mut und die Sanftmut zum vorbehaltlosen Mitfühlen in uns bewahren.
9. Station: Am Boden Liegen
Jesus liegt am Boden. Wehrlos, entkräftet, erschöpft. Er liegt da, wie ein verlassener, gequälter Mensch, verbraucht, unbrauchbar geworden. Er liegt da, wie alle Menschen, die am Boden liegen. Er weiss, was es heisst, im Staub zu liegen.
Es ist schwer, dieses Bild auszuhalten: der Grenzen Überwindende, Lehrende, Heilende in solcher Wehrlosigkeit.. Er hat diesen Weg angenommen, in Treue zu seinem Lebensauftrag. Er wehrt ihn nicht ab.
10. Station: Blossstellen
Am Ort der Hinrichtung angekommen, werden Jesus die Kleider vom Leib gerissen. Er wird blossgestellt, den Blicken der Vielen preisgegeben, schutzlos ausgesetzt. Jesus lässt auch dies über sich ergehen. Er steht auf gleicher Stufe mit den Geschändeten, den Gedemütigten, den Blossgestellten jeglicher Art.
Wie oft entwürdigen Menschen einander, durch Rücksichtslosigkeit, Schamlosigkeit, durch fehlenden Respekt - oft sogar ohne es zu merken. Achten wir auf einen anderen Umgang unsererseits. Lassen wir nicht zu, dass Andere schutzlos blossgestellt und verachtet werden.
11. Station: Festnageln
Jesus, der stets offen und in Freiheit gelehrt hat, wird festgenagelt. Wie ein Stück Holz, dessen man sich bemächtigt, über das man verfügt. Er wird gekreuzigt.
Das Leben festnageln - ein grausames Vergehen, ein unvorstellbares Tun. Da sind sich viele einig. Und doch: Wenn wir andere an etwas festmachen, "aufhängen", erbarmungslos festlegen, tun wir dann nicht etwas Ähnliches? Wie sehen die unsichtbaren Nägeln aus, durch die Verwundungen zugefügt werden"
12. Station: Verbindende Liebe in dunkelster Nacht
Ein letzter Akt irdischer Liebe und Zärtlichkeit: Jesus bittet den Jünger Johannes für seine Mutter zu sorgen und bittet seine Mutter, Johannes an Sohnes Stelle zu nehmen. Beide weichen bis zum letzten Atemzug nicht von seiner Seite.
Ein bewegendes und trauriges Bild, das dennoch trotz allen Unausweichlichen bezeugt. Wahre Liebe lässt uns selbst im äussersten Leiden nicht allein. Jetzt gibt Jesus sein Leben hin mit den Worten: "Es ist vollbracht." "Vater, in Deine Hände lege ich meinen Geist."