Krankheit und Tod – Jeder Tag meines kurzen Lebens soll mir wichtig sein. Ich kann nicht Gutes tun, ohne selbst gut zu sein
Krankheit und Tod aus dem Gebetbuch (Männer im Gebet) meines Grossvaters.
Gebet für einen Kranken
Heiliger Herr, allmächtiger Vater, ewiger Gott; du bist... (Hier geht es zum ganzen Gebet)
Gebet für die Sterbenden
Gütigster Jesus, du liebst die Seelen.... (Hier gehts zum ganzen Gebet)
Zur Schmerzhaften Mutter
Heilige Mutter, drück die Wunden,
Die dein Sohn am Kreuz empfunden,
Tief in meine Seele ein!
Lass mich Christi Tod und Leiden,
Marter, Angst und bitteres Scheiden,
Fühlen wie dein Mutterherz.
Dass nicht zu der ew'gen Flamme,
Der Gerichtstag mich verdamme,
Sprech für mich dein reiner Mund!
Christus, um der Mutter Leiden,
Gib mir einst des Sieges Freuden,
Nach des Erdenlebens Streit!
Jesus, wann mein Leib wird sterben,
Lass dann meine Seele erden,
Deines Himmels Seligkeit! Amen.
Bitt für uns, schmerzensreiche Jungfrau!
Du bist neben dem Kreuze Jesu gestanden.
Herr Jesus Christus, wir bitten dich, jetzt und in der Stunde unseres Todes möge bei deiner Barmherzigkeit deine Mutter, die selige Jungfrau Maria, unsere Fürsprecherin sein. Ihre heilige Seele hat in der Stunde deines Leides das Schwert des Schmerzes durchbohrt. Dies gewähre uns, Jesus Christus, du Heiland der Welt! Der du lebst und herrschst mit Gott dem Vater in der Einheit des Heiligen Geistes, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Gegrüsst seist du, Maria. Unsere liebe Frau, unser Beistand in der Todesstunde, bitt für uns!
Gebet zu Maria um einen guten Tod
Maria, ohne Sünde empfangen, bitte für uns! Wir flehen zu dir. Du Zuflucht der Sünder, du Mutter der Sterbenden, verlass uns nicht in der Stunde unseres Hinscheidens! Erflehe uns vollkommene Reue, aufrichtige Bekehrung und Vergebung unserer Sünden! Hilf, dass wir die heilige Wegzehrung würdig empfangen, dass wir gestärkt werden durch das Sakrament der heiligen Ölung und so getrost hintreten können vor den Thron des gerechten und gütigen Richters, unseres Herrn und Heilandes. Amen.
Gebet der Leidenden
O Sohn des ewigen Vaters, Jesus Christus, unser Herr und wahrer König über alles! Was hast du in der Welt zurückgelassen, das wir, deine Nachfahren, von dir erben könnten? Was hast du ausser Trübsal, Schmerz und Schmach anderes besessen als einen Baumstamm, an dem du in Schmerzen deinen letzten Atemzug getan hast? Wir wollen deine wahre Kinder sein und diese Erbschaft nicht ausschlagen. So dürfen wir vor dem Leiden nicht die Flucht ergreifen.
Gebet für einen Sterbenden
"Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel kommt; wer von diesem Brote ist, der wird ewig leben." Wahrhaftig, du göttlicher Freund der Menschen! Du bist das Himmelsbrot - dein Wort ist Wahrheit. Wer von diesem Brote isst, wird leben in Ewigkeit - dein Wort ist Leben. Siehe, einer unserer und deiner Brüder liegt im Todeskampfe.
Beweise ihm deine Macht und Liebe! Sei ihm ein stärkendes Himmelsbrot uns ewige Leben! Nähre seinen Glauben, dass er die Welt überwinde. Nähre seine Hoffnung, dass er mit Ruhe und Freude das Irdische verlasse. Nähre seine Liebe, dass er noch vor dem Tod ganz der Sünde sterbe und dir allein lebe. Lass ihn deine Lebenskraft erfahren, dass er in Ewigkeit lebe. Lass ihn fühlen, dass du das Leben und die Auferstehung bist. Amen.
Wenn unser Vater im Himmel wohnt, so kann die Erde keine rechte Heimat sein. Sie ist nur eine Rüstkammer und ein Vorhof. Ich darf darum kein tiefes Fundament in die Erde legen; ein Bretterhäuschen ist genug. Und ich soll nicht da unten lauter Tage der Luft begehren und mich festsetzen, sondern muss allmählich Heimweh bekommen nach der Heimat. (Urban Stolz)
Todesgedanken
Vater meines Lebens! So gewiss ich vor dir auf Erden lebe, so gewiss werde ich einst sterben. Wann? Wie? Wo? Das weisst du allein. - Dieses Auge wird sich schliessen. Diese Lippen werden sich nicht mehr öffnen. Dieses Herz wird nicht mehr schlagen für dich. Dieser Leib wird kalt und starr in die Erde versenkt werden, zu Staub werden, aus dem er gebildet ist. Er wird nicht mehr in die Kirche, in Gesellschaft, in dies mein Haus gehen.
Vater! Ich weiss, die Tage auf Erden sind kurz. Immer bin ich nahe am Ziel meines Lebens. Und meine Mutter erzittert beim Gedanken daran. Oft möchte ich von diesen Gedanken wegwenden. Aber ich mag daran denken oder nicht; sterblich bin ich, so wahr ich jetzt auf Erden lebe.
Unzählige Menschen der letzten Generation und unzählige meiner Generation sind von dieser Erde gegangen. Täglich sterben, langsam oder plötzlich, erwartet oder unerwartet, Junge und Alte, Starke und Schwache, Reiche und Arme, Gute und Böse. Von keinem Augenblick weiss ich, ob er nicht der letzte meines irdischen Lebens sein wird.
Und doch denke ich so selten daran! Lehre du mich, himmlischer Vater, meine Tage zählen, die Ungewissheit meines Todes weise zu Herzen nehmen! Löse mein Herz von dieser sichtbaren Welt und ihren Freuden, weil ich sie doch verlassen muss und in ihr nicht finde, was mich sättigen könnte. Ich hänge so sehr an dieser Welt! Doch du kannst mir diese rechte Weisheit geben, wenn ich sie redlich suche.
Jeder Tag meines kurzen Lebens soll mir wichtig sein. Ich kann nicht Gutes tun, ohne selbst gut zu sein. Darum bitte ich dich, dass du mir Licht, Kraft und Mut gibst, dass Werk dessen tun, der mich gesandt hat, solange es Tag ist. Es kommt die Nacht, wo niemand mehr wirken kann.
Nichts soll mir wichtiger sein als dein Ruf zur Heiligkeit. Das ist das Nötigste in meinem Leben. Ich kann es nicht genau genug tun und nicht gründlich genug. Jeden Tag will ich von vorn beginnen und nicht sehen, was hinter mir liegt.
Vor allem aber, himmlischer Vater, lehre mich den Wert meiner Seele und die Unsterblichkeit erkennen. Dazu hast du mich durch Jesus Christus berufen. Das ist das grösste aller Geschenke, dass ich unsterblich bin. Ich werde leben, wenn auch dieses sichtbare Leben zu Ende ist.
Ich soll dein unsterbliches Leben erhalten. Was lässt sich da Höheres denken, Besseres wünschen und Seligeres hoffen! Bald werde ich auf dieser Erde ausgelitten haben, und dann lebe ich ewiges Leben!
Vater der Unsterblichkeit! Wenn die Sünde mich lockt, wenn die Arbeit mich ermüdet, wenn Zweifel mich ängstigen, wenn Verleumdung mich kränken, wenn Krankheiten mich peinigen, wenn das Leben mir bitter und der Tod mir furchtbar wird: dann stärke meinen Glauben an deine und meine Unsterblichkeit! In diesem Glauben vermag ich alles. Nie lass mich diesen Glauben verlieren! Nie lass diese Hoffnung aller Hoffnungen in mir sinken. Amen.
Wie der Name nicht zugrunde geht, wenn er in die Erde gesenkt wird, so auch wir nicht. Wie Samenkörner werden wir auferstehen, da der Tod durch die Gnade des Erlösers überwunden ist. (Athanasius)
Siehe, schon lange spielst du den Baumeister bei deiner armen Seele und hast bei diesem Bau noch keinen Stein auf den anderen gelegt! Schon lange bist du ausgezogen, um das Leben für deine Seele zu erjagen; aber ich fürchte, dass du auch das, was du bereits gewonnen hast, wieder verlierest. Schon naht die Zeit, wo die Kräfte abzunehmen beginnen, und noch hast du keinen Rappen in der Hand.
Was deiner Seele nützt, das musst du tun, wie schon Salomon sagt: "Von allem, worum sich der Mensch kümmert, nützt dir nichts ausser dem, womit du für deine Seele das Leben findest!" (Isaak von Antiocha)
Gebet für die Verstorbenen
O Gott, du hast Macht über Leben und Tod. Du bist der Gott der Geister und der Herr alles Fleisches. Du tötest und gibst Leben. Du führst bis zu den Pforten der Hölle und erhebst über die Erde. Du hast den Geist im Menschen erschaffen und nimmst mit dir die Seelen der Heiligen und gibst ihnen die Ruhe. Du formst, bildest und gestaltest die Geschöpfe, wie es dir gefällt und ihnen geziemt, der du allein unvergänglich, unveränderlich und ewig bist.
Wir bitten dich für die Ruhe und den Todesschlaf deiner Diener und Dienerinnen; Gib ihren Seelen die Ruhe, ihrem Geist die Erholung, einen Ort des Friedens mit deinen Heiligen. Erwecke ihrem Leib am Tag, den du bestimmt hast nach deiner Verheissung, die nicht täuschen kann, damit du ihnen das Erbe schenken kannst, dessen sie würdig sind in den heiligen Gefilden. Denke nicht an die Fehler und Sünden!
Ihr sei Friede und Segen. Heile den Schmerz derer, die ihnen angehörig sind, mit deinem Trost, und gib uns allen ein glückliches Ende durch Jesus Christus, deinen einzigen Sohn, durch den dir Ehre ist und Kraft im Heiligen Geist von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen.
Ein Gebet vom Letzten Gericht
Du gewaltiger Richter, barmherziger und gerechter Gott! Du kommst am Ende der Welt, zu richten über alle Lebendigen und Toten. Kein Mensch kann dir entgehen. Auch ich werde vor dir erscheinen müssen mit meiner ganzen Armseligkeit.
Gib mir eine grosse Gnade: Dass ich vor diesem Gericht mit dir ganz versöhnt werde. Dass ich durch dein Urteil nicht in die ewige Strafe verstossen werde. Stelle mich jetzt in die Schar deiner Freunde, zu denen du sagen wirst; kommt, ihr Gesegneten, in das Reich meines Vaters, das euch bereitet ist von Anfang der Welt!
Spare meine Werke nicht auf bis zu diesem Gericht! Erweise mir vorher Barmherzigkeit und Verzeihung durch dein heiliges Leiden und Sterben. Ruhig und gefasst kann ich dann vor dir erscheinen. Ich muss dich nicht fürchten, sondern dar mich freuen, dass mein Leben gerechtfertigt wird vor aller Welt. Lass mich diesen Tag nie vergessen, o Gott, solange ich hier lebe, damit ich ihn mit gutem Gewissen erwarten und glücklich überstehen kann.
Amen.
Gebet um einen guten Tod
Um die letzte und grösste Gnade bitte ich dich, allmächtiger Gott; um einen guten Tod. Um einen Tod, der mir nicht ein Ende, sondern einen herrlichen Anfang bedeutet. Ich habe diesem Leben ja nicht nachzuweinen, weil dein ewiges Leben unendlich viel schöner ist.
Du bist der unumschränkte Herr über Leben und Tod! Als Strafe für die Sünde kam der Tod über die Menschen und ist uns so sicher wie das Leben. Und wir selbst haben ihn mit unsern Sünden wieder verdient. So will ich den Tod annehmen zur Sühne für meine Sünden.
Ich weiss nicht, wann du mir den Tod festgesetzt hast. Ich weiss auch die Umstände dieses Todes nicht. Es kann ein sehr rascher, ein schmerzhafter, ein Tod nach langem Leiden sein. Wie immer er über mich komme, empfehle ich mich deiner Gnade. In deine Hände gebe ich meinen Leib und meine Seele. Deiner väterlichen Vorsehung überlasse ich mich voll und ganz.
Lass mich so sterben, wie der heilige Joseph sterben durfte, der in den Namen Jesu und Mariens starb. Lass mich den Tod deines göttlichen Sohnes nicht vergessen, der sich in deine Hand empfahl.
Jesus Christus, du bist für mich gestorben. Gib mir die Gnade, dass ich in vollkommener Liebe zu dir sterben kann.
Amen.