Mönchsgesang Chanting – Orale Tradition – Aus Gottes Liebe kommt mir solch ein Segen!

Während der Klosterausbildung ist das Chanten (Mönchsgesang) ein wichtiger Bestandteil um die Lehrschriften nach oraler Tradition weiterzugeben und fehlerfrei zu üben. Mehrere Stunden am Tag wird in der Gemeinschaft damit verbracht die Schriften auswendig zu lernen, in dem die Mönche und Nonnen die Texte laut vorlesen (chanten).

Orale Tradition

Der Wissenstransfer wurde, bis zur Erfindung der Schrift, in oralen Tradition weitergegeben, von Mund zu Ohr. Eine gesungene Geschichte können wir Menschen uns seit Tausenden von Jahren sehr gut merken und fehlerfrei wiedergeben. Zusammen singen verbindet, weil das Wissen weitergegeben wird und somit jeder Einzelne Teil einer grösseren Geschichte wird.

Klöster - Bücher

Ein Buch zu machen war sehr teuer und zeitintensiv, daher konnten sich nur die Klöster den Aufwand leisten Bücher zu schreiben. Und so war es nach der Gewohnheit (Mund-Ohr) verständlich, dass man die Bücher und Schriften vorgelesen hatte.

 

Visuelle Tradition

Dass man Bücher leise (innerlich) für sich lesen konnte, musste zuerst entdeckt werden. Mit dem Buchdruck wurden die Bücher auch einfacher und billiger zu produzieren. Aber erst seit etwa 80 Jahren lesen wir ausschliesslich visuell.

 

Chanting - Mönchsgesang

Chanten (Buddha, Jesus und Gott rezitieren) bedeutet, aufrichtige Gedanken zu praktizieren. Richtiges Denken führt zwangsläufig zu wahrem Vergnügen. "Gott" bedeutet das sich beschützen vor der Schöpfung der Sünde (das Ziel verfehlen), indem man erwacht und Körper und Geist beobachtet.

Denken - Mönchsgesang

Denken ist Erinnern, was bedeutet, sich die Verhaltensweisen der Gebote wieder einzuprägen, ohne sie zu vergessen und fleissig zu praktizieren. Deshalb solltest du gut wissen, dass Gedanken aus dem Verstand kommen, nicht aus dem Wort.

Durch das Netz kann der Fisch gefangen werden. Durch Sprechen kann die Bedeutung erfasst werden.

Ohne die Realität der Essenz des Chantens ist es nutzlos, nur den leeren Namen zu rezitieren. Welcher Nutzen kann entstehen? Erinnern und Wachrufen sind in Name und Bedeutung sehr unterschiedlich. Nur den Mund zu benutzen ist Chanten, es mit dem Verstand zu tun, ist wachrufen. Daher kommt das Rezitieren aus dem Verstand. Es ist das Tor zur erwachenden Kultivierung. Andererseits gehört das Singen aus dem Gedächtnis zum Mund, der zur Klangform gehört. An der Klangform festzuhalten und nach Glück zu suchen, ist falsch.

Abt Reding singt zusammen mit seinen Mönschsbrüdern das Herzsutra auf koreanisch und japanisch.