Mystik & Thomasevangelium – Nr. 33 – Lichtbringer Sein

Der Vers - Lichtbringer Sein

Jesus sagte: „Predige nur das vom Dach eines Hauses, was du auch mit deinen Ohren gern vernehmen würdest. Denn niemand zündet eine Lampe an, um sie dann unter den Scheffel zu stellen, noch an einen anderen Ort, der versteckt sein mag, sondern man stelle sie auf einen Leuchter, damit jeder, der eintritt und hinausgeht, sein Licht sehe.“

Kommentar

Wer die Worte des Meisters in der Meditation zum Ausgangspunkt seiner Selbst- und Lebensbesinnung macht, wird in ihnen Hinleitungen zum lebendigen Christus erkennen, und er wird von dem in ihm Auferstandenen verwandelt und erneuert werden. Und wer wird erkennen, dass Christus jetzt und immer in ihm gegenwärtig ist als sein innerer Helfer und Führer.

Lebendig und fruchtbringend aber werden diese Worte nur dem, der sie in der Tat umsetzt und in Wirklichkeit verwandelt. Das Wort hat nur so weit Wert, Kraft und Wirklichkeit, als es zu lebendigem Wirken führt. Dazu will das Herrenwort uns ermahnen und ebenso ein anderes vergessenes Christus-Wort:

Was ihr mit euren Worten dem Volke sagt, das tuet vor jedermann in euren Taten.

Es genügt nicht, das Gute zu bejahen und vom Licht zu künden, zu guten Taten aufzurufen und zu ermuntern. Man muss es auch zuerst selbst tun. Das beste Vorbild, das die meisten Nachfolger findet, ist die gute Tat. Darum, wenn wir etwas als recht und heilsam erkannt haben, wollen wir es über den Dächern, für alle sichtbar, verkünden, indem wir es vorleben.