Mystik & Thomasevangelium – Nr. 40 – Aus dem Ewigen Leben
Der Vers - Aus dem Ewigen Leben
Jesus sagte: „Ein Weinstock, der ausserhalb des Vaters gepflanzt worden ist, ist nicht kräftig genug. Er wird an seiner Wurzel gefasst und herausgerissen werden.“
Kommentar
Thomas gibt hier nur einen Teil des Christus-Wortes vom Weinstock wieder. Das ganze Wort findet sich bei Johannes und zwar in der Abschiedsrede, in der Jesus sagt:
Ich bin der rechte Weinstock, und mein Vater ist der Weingärtner. Eine jegliche Rebe an mir, die nicht Frucht bringt, wird er reinigen, dass sie mehr Frucht bringe. Bleibet in mir, wie ich in euch! Gleichwie die Rebe keine Frucht bringt von sich selber, so bleibe denn am Weinstock, also auch ihr nicht, ihr bleibet denn in mir. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viele Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.
Wer nicht in mir bleibt, der wird weggeworfen wie eine Rebe und verdorrt, und man sammelt sie und wirft sie ins Feuer.
Wiederum weist Christus aus darauf hin, dass wir in dem Masse die Frucht des Lebens hervorbringen, als wir uns der immerwährenden Gegenwart Christi in uns bewusst bleiben und aus ihm - und damit aus dem Ewigen leben. Dann wird Gott uns reinigen, d.h. erleuchten. Das innere Licht flammt in uns auf und die Fülle der Kraft und Weisheit strömt aus uns hervor, so dass wir, immer mehr Frucht bringen.
Ohne den Christus in uns können wir nichts vollbringen; mit ihm alles. Von dem aber, der meint, au sich, seinem Ich, stark zu sein, gelten die letzten Worte Christi, die Matthäus wie folgt anführt:
Alle Pflanzen, die mein himmlischer Vater nicht pflanzte, werden ausgereutet.
Wer sich nicht vom göttlichen Selbst leiten lässt, der wird nichts vollbringen und, weil unfruchtbar, das Ziel seines Lebens verfehlen. Dem gleichen Gedanken gibt der folgende Spruch Ausdruck.