Mystik & Thomasevangelium – Nr. 57 – Ewige Erntezeit

Der Vers - Ewige Erntezeit

Jesus sagte: „Das Königreich des Vaters gleicht einem Menschen, der gut gesät hat. Sein Feind kam in der Nacht und säte Unkraut unter die gute Saat. Diese Person erlaubte daraufhin seinen Arbeitern nicht, das Unkraut auszureissen. Er sagte zu ihnen: „Nein, andernfalls reisst ihr den Weizen mit dem Unkraut heraus.“ Am Tag der Ernte wird das Unkraut sichtbar werden und wird es ausreissen und verbrennen können.“

Kommentar

Dies ist eines der sieben Gleichnisse vom Reiche Gottes. Christus ist der der den guten Samen aussät. Der Acker ist die Welt. Der gute Same sind die Kinder des Reiches Gottes. Das Unkraut sind die Kinder der Welt. Beiden wird gleichermassen Gelegenheit gegeben, zu wachsen und sich zu entfalten.

Die Ernte

Am Tage der Ernte - und dieser Tag der Auswirkung selbstgeschaffenen Schicksals ist allezeit - wird die gute Frucht eingebracht: Die Kinder Gottes werden sich als Bürger des Reiches ewigen Lebens erkennen und werden leuchten wie die Sonne in ihres Vaters Reich, während die Kinder der Welt dem Los der Welt verfallen.

Da aber der Tag der Ernte immerfort ist, hat auch der, der bisher der Welt zugewandt war und den Weg zum Licht verfehlte, heute die Möglichkeit, sich einwärts zu wenden und aus einem Kind der Welt zu einem Kind des Lichts zu werden. Gewiss erscheint diese Umstellung dem, der bisher sein Glück in der Welt fand, schwer, ja leidvoll; aber Christus verheisst gerade ihm im nächsten Spruch, dass er zum Leben finden wird.