Mystik & Thomasevangelium – Nr. 66 – Der Eckstein

Der Vers - Der Eckstein

Jesus sagte: „Zeigt mir den Stein, den die Bauleute nicht nehmen wollten: das ist der Eckstein.“

Kommentar

Er besagt, dass die Pharisäer und Schriftgelehrten, die sich als die allein berufenen Bauleute am Hause und Reiche Gottes betrachten, den Stein, der von ihnen als Stein des Anstosses und Ärgernisses empfunden wurde, verworfen haben, dass aber eben dieser lebendige Stein von Gott auserwählt und zum Eckstein des Gotteshauses bestimmt wurde.

Für die Erwachenden ist das Wort, wie Paulus in seinem Brief an die Epheser andeutet, ein Hinweis auf den inneren Halt und Eckstein, Christus, durch den der Seelengrund fest und unablösbar in den Gottesgrund eingebettet ist und auf welchem der ganze Bau (des Menschenwesens, vom äusseren über den inneren bis zum allerinnersten Menschen) ineinandergefügt wächst zu einem heiligen Tempel des Herrn. Zu einer Behausung Gottes im Geist.

Wohl dem, der den bestimmenden Eckstein, den lebendigen Christus, in sich weiss!