Mystik & Thomasevangelium – Nr. 86 – Die Innere Heimat

Der Vers - Gewissheit des Einsseins

Jesus sagte: „Die Füchse haben Höhlen und die Vögel haben Nester, aber der Sohn des Menschen hat keinen Ort, wo er seinen Körper niederlegen und sich ausruhen kann.“

Kommentar

Dieser Spruch ist Jesu Antwort auf die Erklärung des Schriftgelehrten, er wolle ihm dorthin folgen, wo er hingehe. Jesu will den Folgewilligen damit bewusst machen, dass sein Ort der Ruhe, seine Wohnstatt, nicht wie die der Tiere und der noch unerwachten Menschen in der äusseren Welt liegt, sondern in der inneren, im Reich Gottes.

Er bedeutet dem Willigen damit, dass er sich nach innen wenden und die Heimat des Geistes, das Reich des Lichts, in seinem eigenen Innern suchen und finden müsse, wenn er ihm dorthin nachfolgen wolle, wohin Er gehe und seine Heimstatt habe.

Es ist die Antwort, die jeder Vollendete, jeder Erwachte, jeder Mystiker gibt, wenn man ihn nach dem Weg zum Licht fragt oder ihm seine Gefolgschaft anbietet:

Wende dich nach innen, kehre bei Dir selber ein; denn zu Dir selbst, Deinem lichten Selbst, erwachend, findest Du Dich daheim, erkennst Du Dich als Kind des Lichts und als Erben des Reiches Gottes.