Zen Koan – Hekiganroku – Nr. 25 – Der Klausner vom Lotosblumenhorn und sein Eschenholz!

Das Beispiel

Der Klausner hielt seinen Stab hin und sagte zu seinen Jüngern: „Als in alten Zeiten der Mensch den Zustand der Erleuchtung erreichte, warum blieb er nicht dort?“ Niemand konnte antworten, und er antwortete für sie: „Weil es im Laufe des Lebens keinen Nutzen hat.“ Und wieder fragte er: „Wie wirst du damit fertig werden?“ Und noch einmal sagte er an ihrer Stelle: „Er nimmt keine Rücksicht auf andere, wirft seinen Stab über die Schulter und geht geradeaus tief in die Tiefen der Hunderttausend Berge."

Engo's Einführung

Dieser Eremit hatte sich zu Beginn der Sung-Dynastie am Lotosblumenhorn eine Klause gebaut, ganz nach dem Brauch der Alten: dass einer, der den Weg gefunden hatte, in einer Binsenhütte oder Felsenhöhle mit untergeschlagenen Beinen sass. In seiner Pfanne sich Gemüse kochte und bei karger Kost seine Tage verbrachte. Eine Reihe von Eremiten des Zen hatte nie den Ehrgeiz, als besiegelter Meister ein anerkanntes Kloster zu leiten; sie zogen die Bergeinsamkeit vor.

Kam zu unserem Klausner ein Wandermönch oder eine Nonne, so liess er ein Wort fallen, das jenen zur Wende dienen konnte, um so auch den Buddhas und den Patriarchen ihre Güte zu vergelten und das Siegel ihres Geistes weiterzugeben. Dieser Eremit namens Hsiang (der Glückliche) war so ein richtiger Sonderling, der imstande war, "aus rohem Eisen Münzen zu schlagen". Sobald er Besucher sah, nahm er seinen Mönchs-Stab in die Faust und sagte: "Bis dahin haben die Alten es gebracht; warum waren sie nicht bereit, dabei stehenzubleiben?" So trieb er es wohl über zwanzig Jahre. Nie konnte ein Mönch eine Antwort finden.

Vers

Da sprengt jemand auf eisernem Ross in die mächtige Klosterburg, zärtlich vom Thron kommt rauh die reine Begrüssung. Den Skorpion in der Faust, forscht jene den Burgherrn aus. Tiefe Nacht. Auf dem Kaiserweg trabt eine Kriegerin fort.