Zen Koan – Hekiganroku – Nr. 33 – Mandarin Tschen bei Zen Meister Shifuku

Das Beispiel

Der Mandarin Tschen besuchte Zen Meister Shifuku. Als Shifuku ihn kommen sah, beschrieb er eine Kreisfigur in der Luft. Tschen beeilte sich zu sagen: "Da kommt Euer Jünger, wie Ihr seht, auf Euch zu, und wir haben uns noch nicht einmal höflicherweise begrüsst. Warum seid Ihr so vorschnell und zeichnet einen Kreis in die Luft?" Shifuku drehte sich um und verschloss die Tür zu seinem Zimmer.

(Setcho bemerkt dazu: Tschen ist eben bloss mit einem einzigen Auge ausgestattet.)

Engo's Einführung

Zwischen Osten und Westen macht er keinen Unterschied und Süd und Nord hält er nicht auseinander. Bei ihm geht der Morgen in den Abend über und vom Abend kommt er
wieder in den Morgen. Nur Schläfrige würden sagen; der Mann träumt. Manchmal hat er Augen, blitzend wie Sternschnuppen. Muss man da noch sagen: Der ist aber hell?

Hin und wieder nennt er den Süden Norden, was meint ihr Mönche, tut er das mit Absicht oder ist es unbewusst? Ist er ein aussergewöhnlicher Mann des Weges des Höchsten oder nur ein Mensch wie alle andern auch? Gelingt es euch, in das, was hinter allen Erscheinungen liegt, hinein- und durchzublicken und wenn ihr dadurch den Sinn von alledem begreift? Dann werdet ihr auch verstehen warum die Alten einmal so verfahren und ein andermal nicht so.

Vers

Vollkommen der Kreis, rein der Klang, Hell und reichlich die umgebende Jade, Beladen auf Pferden und Maultieren, An Bord der Eisenboote geladen, Gegeben an diejenigen, die es wissen. Der Frieden und die Freiheit von Land und Meer. Er legte das Gerät nieder, um die Schildkröte zu fischen. Setcho kommentiert hier: „Mönche auf der ganzen Welt können da nicht herausspringen.“