Zen Koan – Hekiganroku – Nr. 47 – Zen Meister Ummon’s «Unerfassbaren Wahrheitsleib»

Das Beispiel

Ein Mönch fragte Zen Meister Ummon: "Was ist der Wahrheitsleib?" Ummon antwortete: "Nicht einmal sechs erfassen ihn."

Engo's Einführung

Zen Meister Ummon wurde schon im 39. Aushang nach dem klaren, reinen Wahrheitsleib befragt, nach dem Höchsten, dem selbst die Buddhas unterworfen sind, dem Absoluten also, von dem sich gar nichts sagen lässt, als dass es ist, was es ist: Das GESETZ, das als ewige Wahrheit verkündet wurde, als allumfassende Leib-Einheit dargestellt. In den Schriften heisst es: "Der Wahrheitsleib ist ohne jedes Merkmal; je nach der dinglichen Erscheinung nimmt er Gestalt an. Er ist wie der Mond im Wasser."

Schon die Weisen des chinesischen Altertums wie wussten um das übergreifende, Umfassende, das alles Denken und Vorstellen übersteigt. Im XVII. Buch seiner Gespräche wird berichtet, dass der Meister sprach: "Dazu möchte ich lieber nichts reden." Da fragte ein Hörer: "Wenn der Meister nichts redet, was haben wir Schüler dann aufzuzeichnen?" Der Meister erwiderte: Wahrlich, redet etwa der Himmel? Die vier Jahreszeiten nehmen ihren Lauf, das ist alles. Die Erde, wie sollte sie Worte machen. Zehntausende von Dingen gehen aus ihr hervor; mehr ist darüber nicht zu sagen.

Vers

"Einer, zwei, drei-vier-fünf-sechse". Selbst der Patriarch aus dem Westen vermag es mit seinen blauen Augen nicht auszuzählen.