Zen Koan – Hekiganroku – Nr. 50 – Zen Meister Ummon «Staub und Staub Versenkung»
Das Beispiel
Ein Mönch trat vor und fragte Zen Meister Ummon: "Was bedeutet im Grunde der Staub und Staub Versenkung? (also die Einigung des Sinnes mit dem ganzen Weltgeschehen vom winzigsten, atomaren "Staub"-Partikelchen bis zur Unendlichkeit in Raum und Zeit)" Ummon erwiderte: "Im Napfe Reis, im Eimer Wasser."
Engo's Einführung
Der Meister übersteigt die Stufenleitern, übergeht alle Notbehelfe, tut sie ab. So fügt sich Regung zu Regung: so trifft sich Wort mit Wort. Solange einer das Tor der grossen Freiwerdung nicht durchschritten und die wolkenlose Klarheit OFFENER WEITE nicht erlangt hat wie könnte der den Buddhas und den Patriarchen wohl die Waage halten und wie den Sinn des grossen, uns vererbten Heilsfahrzeugs im Spiegel seines Wesens ahnen lassen?
Sagt mir, ihr Mönche: Wenn es eine seelische Regung abzufangen gilt, sei es in Anpassung an ihren Wellenschlag, sei es im Gegensatz dazu, sei es geradeaus, sei's in die Quere: wie findet sich das rechte Wort für einen schlagenden Bescheid? Seht her!
Vers
Im Napfe Reis, im Eimer Wasser. Da bleibt gelehrten Wortemachern Im Schnabel das Geistreiche stecken. Das Polgestirn, des Südens Sterne leuchten, Der Wogen Gischt schlägt weiss zum Himmel, Du wägst es ab doch lässt es sich nicht wägen; Hältst an. Da steht ein jeder splitternackt.