Gebet zum Beschützer unserer Heimat – Du gibst den Mut, in seinem Beruf und Stand sich zum Wohle seiner Familie und seiner Mitmenschen zu bemühen

Das Gebet zum Beschützer unserer Heimat aus dem Gebetbuch (Männer im Gebet) meines Grossvaters.

Du, o Gott, bist der Spender aller guten Gaben. Jedes Volk und jedes Land lebt vom Segen deiner Hände. Das Wohl aller Menschen und Nationen und auch unserer lieben Heimat liegt einzig in deiner väterlichen Güte. Du gibst jedem den Mut, in seinem Beruf und Stand sich zum Wohle seiner Familie und seiner Mitmenschen zu bemühen.

Du teilst dazu die Talente und Gaben aus. Durch deinen Segen gibst du Einigkeit und Brudersinn, verbindet uns zu einer starken Gemeinschaft. Von dir stammt wahre Kunst und rechte Wissenschaft, die in unserem Lande blühen. Du gibst dem Handel die Blüte und die Gerechtigkeit. Du gibst dem Handwerk den Aufstieg und das Gedeihen, dem Künstler den Fleiss und den Sinn für das Schöne und Edle. Dich soll all unser Werk loben und ehren. Was wir tun und schaffen, soll dir zum Dank getan sein.

Sei du in jeder Lage der Schirmherr unseres Landes! Breite deine segnende Hände über unsere Heimat aus, über Staat und Land, über Fluren und Äcker, über Fabriken und Betriebe. Segne unsere Schulen und Bildungsstätten, unsere Spitäler und Sanatorien, unsere Verkehrswege und Pässe.

Segne die Regierenden unseres Landes, unserer Kantone und Städte, die in deinem Namen um unser irdisches Wohl besorgt sind. Gib ihnen Weisheit und Gerechtigkeit, kluge Gesetzgebung und christlichen Sinn, damit wir unserem Bunde treu bleiben, den wir mit deinem Namen beschworen haben. Schütze alle Armen und Notleidenden, alle Verbitterten und Enttäuschten vor der Verzweiflung und führe die Unmässigen und Vergnügungssüchtigen zu einem anständigen Leben zurück.

Nimm deinen Segen nie von uns, Vater im Himmel! Aus ihm leben und schaffen wir, und mit ihm erlangen wir die ewige Heimat, die du uns nach diesem Erdensorgen bereiten mögest.

Amen.

Fried ist allweg in Gott, denn Gott ist der Fried, und Fried mag nicht zerstört werden. Unfried aber würde zerstört. Darum solltet ihr schauen, dass ihr auf Fried abstellet, Witwen und Waisen beschirmet, wie ihr noch bisher getan. Und wes Glück sich auf dem Erdreich mehret, der soll Gott dafür dankbar sein, so mehret es sich auch im Himmel. Ihr sollt auch das Leiden Gottes in euren Herzen tragen, denn es ist des Menschen grösster Trost an seinem letzten End.

Mancher Mensch zweifelt am Glauben und der Teufel tut manchen Einfall durch den Glauben und am allermeist durch den Glauben. Wir sollen aber nicht zweiflerisch darin sein, denn er ist wo wie er gesetzt ist. Ich schreibe es euch zu einer Vermahnung, dass, wenn der Böse Geist jemanden darum ansucht, er desto ritterlicher widerstehe.

(Brief des heiligen Bruder Klaus an Schultheiss und Rat von Bern, 1482)